FCGS Feline Chronische GingivoStomatis

Die FCGS der Katze stellt eine schwerwiegende, chronische Erkrankung des Zahnfleisches und der Maulschleimhaut dar.
Die mit der Krankheit auftreten Symptome sind Rötungen, Schwellungen und Entzündungen des Zahnfleisches und der Maulschleimhaut. Bereits in der Frühphase der FCGS fallen Maulgeruch und Speicheln bei der Katze auf.

Schon bei jungen Katzen kommt es im Anschluss an den Zahnwechsel zu solchen entzündlichen Veränderungen des Zahnfleisches. Manche Rassen sind besonders betroffen.
Es ist absehbar, dass sich der Zustand der betroffenen Katze über die Zeit (Monate bis Jahre) immer mehr verschlimmert.

Die geschwürartigen, schmerzhaften Schleimhautveränderungen befallen die Kieferwinkel und wandern immer weiter in den Rachen bis eine Futteraufnahme nicht mehr möglich ist. Die Katzen haben Schmerzen beim Maulöffnen, Gähnen und zeigen ein hochgradig gestörtes Allgemeinbefinden. Letztendlich wird die Fellpflege der betroffenen Katze vollständig eingestellt.

Bei der Erkrankung werden virale, bakterielle, allergische und auch genetische Ursachen diskutiert. Die Erreger des Katzenschnupfenkomplexes (Felines Calicivirus und Felines Herpesvirus) spielen eine wichtige Rolle. Eine Infektion mit dem FeLV- und/oder FIV-Virus verkompliziert die Situation, da hierdurch eine noch stärkere Immunsuppression erzeugt wird und Heilungsprozesse in der Maulhöhle gestört und verzögert werden. Eine Untersuchung auf das Vorliegen einer solchen Infektion ist vor dem Beginn einer Therapie unumgänglich!

Um diesen über die Jahre unausweichlichen Krankheitsverlauf der FCGS zu vermeiden, haben sich die im Folgenden aufgeführten Behandlungsschritte bewährt:

Bei jungen Katzen mit einer ‚Redline’-Gingivitis oder leichten Zahnfleischwucherungen zielt die Behandlung auf die Besserung der noch milden Allgemeinsymptome und den Erhalt der meisten Zähne.
Am narkotisierten Tier wird zunächst eine intensive Zahnreinigung und Zahnpolierung vorgenommen. Alle Zähne werden auf Zahnfleischtaschen und Zahnfleischschwund untersucht. Unter Umständen sind auch bei jungen Tieren intraorale Röntgenaufnahmen zur Diagnostik von RL notwendig. Alle Zähne, die betroffen und locker sind, werden entfernt. Das Zahnfleisch wird anschließend einer photodynamischen Lasertherapie (PDT) mit einem Diodenlaser unterzogen.
Die Ergebnisse dieser frühen Intervention mit einer jährlichen professionellen Zahnreinigung und anschließender photodynamischen Dioden-Lasertherapie zeigen erfreuliche Ergebnisse und können nach unserer langjährigen Erfahrung einen Zahnerhalt zur Folge haben.

Die Behandlung fortgeschrittener, schwerwiegender Zahnfleisch- und Maulschleimhautentzündungen ist sehr viel aufwändiger.
In diesem Krankheitsstadium liegen massive Wucherungen der Maulschleimhaut bis in beide Kieferwinkel und tief in den Rachen vor. Die Tiere können kaum noch fressen, speicheln sehr stark und pflegen ihr Fell nicht mehr. In diesen Fällen sind die vollständige korrekte Entfernung aller Backen- und Schneidezähne die Therapie der Wahl.
Dentales Röntgen mit der ‚Full Mouth’ Technik ist hier zwingend notwendig, um vorhandene Wurzelreste zu verifizieren, diese freizulegen und zu entfernen. Eine intraoperative und postoperative Interferontherapie ist zu empfehlen.
Der Erhalt der Eckzähne (Canini) ist nur dann möglich, wenn sie weder tiefe Zahnfleischtaschen noch Zahnsubstanzverluste (RL) aufweisen.

Im Anschluss an die chirurgische Zahnbehandlung wird das veränderte Zahnfleisch mit der photodynamischen Dioden-Lasertherapie (PDT) behandelt.
Eine Keimbekämpfung erfolgt mit einem Antibiotikum, eine mehrtägige Schmerztherapie ist zwingend notwendig.

Das realistische Ziel des von uns empfohlenen Behandlungsprotokolls ist eine zeitnahe Wiederherstellung eines lebenswerten Zustands des erkrankten Tieres. Je fortgeschrittener und schwerwiegender sich die Ausgangssituation der Erkrankung darstellt, umso länger ist die Regenerationsphase.
Nach der Operation stellt sich in den meisten Fällen bereits nach ein bis zwei Tagen eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustands der Katze ein. Für die vollständige Genesung sind dagegen zumeist mehrere Monaten zu veranschlagen.
Auch sind spätere Rückfälle möglich. Deren medikamentöse Therapie ist jedoch viel effektiver und kürzer als vor der Grundsanierung.
Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass FCGS eine sehr schwerwiegende Erkrankung der Katze darstellt und jede Behandlung für alle Beteiligten eine außerordentliche Herausforderung darstellt.

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